Lange habe ich nach einem Experiment gesucht, welches Kindern wirklich begreifbar macht, dass warme Luft mehr Wasser aufnehmen kann als kalte. Jetzt habe ich eines gefunden, was wir heute auch gleich ausprobiert haben.
Wie geht ihr vor?
Man nehme ein leeres verschließbares Glas (z. B. ein Marmeladenglas). Dann legt man in dieses ein feuchtes Papiertaschentuch (kurz unter den Wasserhahn halten und dann auswringen) und verschließt es mit dem Deckel. Die Kinder suchen sich für das Glas einen Platz im Haus und beobachten, was in den nächsten 30 Minuten passiert. NICHTS!
Dann nehmen sie dieses Glas, stellen es nach draußen und beobachten wieder, ob etwas passiert. Es dauert gar nicht lange und die Kinder erkennen, dass das Glas beschlagen ist. Nach wieder ca. 30 Minuten können die Kinder das Glas aufschrauben und die Glaswände berühren. Die Glasinnenwände und insbesondere der Deckel sind feucht. Es hat sich Wasser gebildet, sog. Kondenswasser.
Wenn die Kinder das Glas wieder mit hineinnehmen, dann nimmt das Kondenswasser mit der Zeit wieder ab, wobei dieser Prozess deutlich länger dauert als die Bildung des Kondenswassers.
Wie erklärt sich das?
Das feuchte Papiertaschentuch liegt im Glas und erhöht durch Verdunstung die Luftfeuchtigkeit im Glas. Warme Luft kann vergleichsweise viel Wasserdampf aufnehmen/halten. Wenn sich die Luft aber abkühlt, weil das Glas draußen steht, dann gibt die kältere Luft Wasserdampf ab. Das bedeutet, dass Wasserdampf flüssig wird (kondensiert). Dieses Wasser setzt sich an den Glaswänden und im Deckel ab. Kalte Luft kann einfach nicht so viel Wasser aufnehmen wie warme Luft.
Anmerkung:
Das funktioniert nur, wenn die Außentemperatur deutlich kälter als die Temperatur im Innern ist. Deswegen ist das ein schönes Experiment für Kinder für den Winter.
Mit der Gefriertruhe lässt sich das Experiment nur bedingt nachstellen, weil dort meistens Temperarturen im zweistelligen negativen Bereich herrschen. Hier haben wir das Phänomen zwar auch, aber gleichzeitig bildet sich an den Außenwänden des Glases Reif (vgl. hier). Da erleben die Kinder dann zwei Phänomene gleichzeitig, die sie nur schwer auseinanderhalten können.
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Susanne Schmid (Montag, 31 Januar 2011 17:52)
eine Ergänzung -> Alltagsbeispiel: im Winter bildet sich nach dem Duschen Kondenswasser an den Fenstern, im Sommer nicht!
Werde das Experiment in den nächsten mal mit meiner Tochter ausprobieren! Das Wetter könnte dafür ja nicht besser sein.
Debbie Schwefer (Montag, 31 Januar 2011 19:20)
Vielen Dank für die schöne Ergänzung. Durchs Lüften kommt ins Badezimmer übrigens kalte und trockene Luft von draußen rein. Diese Luft erwärmt sich und kann dann Wasser aufnehmen. Das Kondenswasser an den Fenstern verschwindet deswegen nach und nach - durch Verdunstung. Also immer schön Lüften, wenn sich Kondenswasser an den Fensterscheiben gebildet hat :)
Leona (Donnerstag, 28 Januar 2021 12:30)
Ich habe den eiipilz hemacht und ihn dann in meinen garten gestellt
Silvia (Montag, 25 Oktober 2021 20:51)
Super, danke allen!
helbert (Freitag, 17 Dezember 2021)
süüüüü
Saskia Bokberger (Freitag, 08 März 2024 10:17)
hi
Selina;) (Freitag, 08 März 2024 10:20)
hallo:)