Wie kommt das Wasser in die Wolke? (1)

aus "Wie kommt das Wasser in die Wolke"
aus "Wie kommt das Wasser in die Wolke"

Am 13. Mai 2011 gab es wieder einen Forschertag im Kinderhaus Weinhalde: Es wurde in 3 Gruppen mit Kindern zwischen 4 und 6 Jahren zum Thema "Wasser" geforscht. Im Mittelpunkt standen weniger die Eigenschaften von Wasser, sondern mehr die Bedeutung des Wassers für den Menschen.

Den Einstieg bildete deshalb eine Gesprächsrunde rund um die Frage: "Warum ist Wasser für Lebewesen wichtig?"

Was macht Wasser mit dem menschlichen Körper? Die Kinder hatten tolle Ideen und haben sich rege an der Diskussion beteiligt:

 

- Wasser löscht Durst

- Wasser braucht man zum Schwitzen

- ohne Wasser gibt es kein Pippi

- ...

 

Als ich den Kindern versuchte zu erklären, dass sie sogar zu einem Großteil aus Wasser bestehen, dann mochten sie das so recht nicht glauben. Meine Vermutung war, dass sie sich das am besten mit flüssigem Blut vorstellen können. Zu meiner Verwunderung gab es jedoch kein Kind, das sich vorstellen konnte, dass Blut zu einem großen Teil aus Wasser besteht.

Aus diesem Grund haben wir eine rote Wasserlösung hergestellt, in die wir Puderzucker und Kochsalz eingerührt haben. Diese Lösung war kein reines Wasser, bestand aber zu einem Großteil aus Wasser. Das war für die Kinder einleuchtend. Ich habe erklärt, dass Blut auch nichts anderes ist: Wasser, in dem andere Stoffe gelöst sind oder darin schweben.

Als Variante haben wir in alle Gläser noch einen Teelöffel Sand gegeben. Schnell stellten die Kinder fest, dass Sand im Wasser nicht verschwindet, sich also nicht löst.

 

Weiter ging es mit der Frage, wo denn das für uns wichtige Wasser eigentlich herkommt. Die meisten Kinder verständigten sich auf die Wasserleitung. Das ist nicht falsch. Aber von wo kommt das Wasser in die Wasserleitung? Das schien eine schwere Frage zu sein, ist regional auch unterschiedlich. Im Raum Stuttgart/Tübingen kommt das Wasser aus dem Bodensee über ein Wasserwerk in die Wasserleitung. Den Bodensee kannten die meisten Kinder. 

Wie ist sichergestellt, dass es im Bodensee genügend Wasser gibt?  Das war für die Kinder einfach: Es muss regnen. 

Aber wo kommt der Regen her? Wie kommt das Wasser in die Wolke? Wie entstehen Wolken?

Das waren sehr spannende Fragen, deren Antwort so recht niemand kannte. Ich stellte ein neues Experiment vor. Mit einer Pipette wurden 2-3 Tropfen Wasser in einen alten Esslöffel getropft. Dann wurde der Löffel über einem brennenden Teelicht erwärmt. Auch wenn die eine oder andere Flamme unabsichtlich ausgeblasen oder mit dem Löffel erstickt wurde, konnte jedes Kind beobachten, wie sich auf seinem Löffel Blasen bildeten und etwas Dampf aufstieg.

Dann dauerte es gar nicht mehr lange und das Wasser war weg. Sobald das Wasser weg war, musste ein Kind sein Teelicht vorsichtig ausblasen und den noch heißen Löffel mit der Unterseite nach oben auf den Tisch legen. Nachdem alle die schwarze Unterseite bewundert hatten, ging es darum zu vermuten, wo das hin war. Nicht wenige Kinder gingen davon aus, dass das Wasser irgendwie auf die Kerze gekommen war. Das flüssige Wachs wurde mit Wasser verwechselt. Diesen Irrtum konnten andere Kinder aber aufklären. Sie hatten den aufsteigenden Dampf genau beobachtet und waren sich sicher, dass das Wasserdampf war. Nichtsdestotrotz war die Vorstellung von Wasserdampf in der Luft sehr schwierig, insbesondere für Luft im Haus. In zwei Gruppen habe ich deswegen noch ein trockenes Glas aus dem Gefrierfach geholt (vgl. Linkliste unten). Die Wasserbildung aus dem Nichts war für die Kinder sehr beeindruckend.

Aus einer Gruppe (eher mit älteren Kindern) kam die Frage, wie das erste Wasser auf der Erde entstanden ist. Das habe ich hier zum Anlass genommen, Wasser selbst herzustellen (vgl. Linkliste unten) und die Bausteine Sauerstoff und Wasserstoff anzusprechen. Das habe ich nur eingeschoben, weil alle Materialen da waren. Eigentlich sprengte dieses zusätzliche Experiment fast den Rahmen.

 

Zum Ende der Forscherstunde gab es für jede Gruppe ein leeres Marmeladenglas, welches ich mit einem Strich markiert habe. Ich habe die Kinder gebeten, die Gläser bis zum Strich mit Wasser zu füllen und an einen Ort zu stellen, wo es nicht umfallen kann. Die Kinder sollen beobachten, ob sich der Wasserstand von Tag zu Tag verändert.

 

In 14 Tagen gibt es eine Fortsetzung. Dann wollen wir abschließend klären, wie das Wasser in die Wolke kommt.

 

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