Die Überschrift gefällt mir, weil sie neugierig macht. Eigentlich müsste sie jedoch "Die Dichteanomalie des Wassers" lauten. Aber wir trocken klingt das? Und wer versteht das schon :)
Bevor ich auf das "unnormale "Wasser" eingehe, beschreibe ich zunächst, was mit einer Flüssigkeit passiert, wenn sie erwärmt wird.
Wenn wir von einer gegebenen Menge einer Flüssigkeit ausgehen, dann braucht diese normalerweise mehr Platz, wenn sie wärmer wird. Sie dehnt sich also bei Erwärmung aus. Wenn sie sich abkühlt, ist es umgekehrt: Der Platzbedarf sinkt. Das gilt auch wenn eine Flüssigkeit dabei ihre Zustandsform ändert, d. h. in den festen oder gasförmigen Zustand übergeht. Wenn eine Flüssigkeit in den gasförmigen Zustand übergeht, wird der Platzbedarf übrigens sprunghaft größer.
In der Fachsprache heißt es: Die Dichte einer Flüssigkeit verändert sich in Abhängigkeit von der Temperatur, sie wird bei Erwärmung kleiner.
Beim Wasser ist das alles etwas anders, eben unnormal!
Wenn wir von 4°C kaltem, flüssigem Wasser ausgehen, dann dehnt es sich aus, wenn es wärmer oder kälter wird. Wasser mit einer Temperatur von 1°C und auch von 7°C braucht also mehr Platz als 4°C kaltes Wasser.
Wir merken uns: Wasser braucht bei 4°C am wenigsten Platz (Fachsprache: Bei 4°C hat Wasser die größte Dichte). Das ist im Vergleich zu anderen Flüssigkeiten unnormal!
Genauso unnormal ist, dass Wasser mehr Platz braucht, wenn es zu Eis gefriert. Flüssigkeiten nehmen im festen Zustand in der Regel weniger Platz ein als im flüssigen Zustand.
Es gibt zwei weitere Blogeinträge, die das Thema noch klarer machen:
Letztlich dehnen sich zumeist alle Stoffe aus, wenn sie wärmer werden. Deshalb passt auch dieser Blogeintrag hierher.
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Julia (Sonntag, 14 Juni 2020 16:12)
Danke, für die Erklärung!
Martin (Freitag, 09 April 2021 22:03)
Die Grafik ist falsch(!), denn sie suggeriert, dass Wassereis sich weiter ausdehnt (an Dichte abnimmt) je kälter es wird. Das ist jedoch nicht der Fall.